Suchmaschinenoptimierung

Das Thema der Suchmaschinenoptimierung (zukünftig auch kurz SEO genannt) ist ein sehr umfassendes Themengebiet. Wie viel Zeit und Aufwand sich zu investieren lohnt, ist in wenigen Worten nicht zu beantworten. Beginnen wir also lieber mit ein paar Grundlagen, um die Komplexität zu verstehen und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.

Bei der Suche im Internet besteht der Kern aus der Verbindung von einem Suchbegriff und Links zu Seiten, wo dieser Begriff eine zentrale Rolle spielt. Natürlich gibt es noch viele andere Faktoren (z.B. Wortkombinationen, geographische Nähe, zeitliche Aktualität oder die Stärke einer Domain). Bleiben wir aber zunächst bei den zentralen Suchbegriffen, den Keywords. Wenn sie nach einem Begriff gefunden werden wollen, müssen sie es strategisch verwenden, sowohl im Aufbau ihrer Seite, als auch in ihren Texten. Ein ganz konkretes Beispiel wird das veranschaulichen:

Ich nenne meine Firma „WLAN-Kabel“, meine Domain ist www.wlan-kabel.de und mein Hauptverkaufsgut ist das WLAN-Kabel. Habe ich auf meiner Homepage noch eine Seite, in der es inhaltlich um WLAN-Kabel geht, wird jede Suchmaschine sehr leicht feststellen können, dass Sucher der Wortkombination aus „WLAN“ und „Kabel“ auf meiner Seite fündig werden. Der Markt und die Konkurrenzsituation für WLAN-Kabel sollte nicht so umkämpft sein, daher bräuchte ich als Besitzer einer solchen Firma der SEO wohl weniger Aufmerksamkeit widmen. Als Restaurantbesitzer sieht das ganz anders aus. Sucht man nach meinem Namen und dem Suchbegriff „Restaurant“ wird man auch hier schnell gefunden, keine Frage. Aber die meisten Nutzer einer Suchmaschine geben das Ergebnis (Name des Restaurants) nicht mit in die Suche ein, sie wollen ja etwas Neues finden. Zum Beispiel „Bestes Restaurant in meiner Stadt“, oder „Spargel Restaurant Innenstadt“, oder auch „gemütliches Ambiente im Biergarten“. Dieser Markt ist wesentlich umkämpfter und um solche Besucher auf seine eigene Homepage zu locken bedarf es mehr an Aufwand.

Das ist also der Beginn. Sie machen sich Gedanken wer ihre Besucher sind und finden ein paar Begriffe, bei denen sie gefunden werden möchten. Sie bringen Inhalte dazu auf Ihre Homepage. Die Suchmaschinen scannen ihre Seite, verbinden diese mit bestimmten Suchbegriffen und die ersten Besucher werden auf Ihrer Homepage landen. Schlüsselwörter in Texten unterzubringen ist leicht, dazu gibt es viele kostenlose und gute Tutorials im Internet. Die Schlüsselwörter aber auch an den richtigen Stellen im Aufbau ihrer Seite (HTML) unterzubringen, erfordert mehr Hintergrundwissen und Zugang zu ihrer Homepage, aber auch einen andauernden Lernprozess über die Veränderungen des Verhaltens der Suchmaschinen.

Schlüsselwortanalyse

Die Suche nach Begriffen, unter denen sie im Internet gefunden werden wollen, nennt sich Schlüsselwortanalyse. Auch hier können Sie beliebig viel Zeit und Geld investieren. Stellen Sie sich hierzu folgendes Beispiel vor:

Ich bin Besitzer einer Bowlinghalle in Erfurt. Auf meiner Homepage habe ich schon die üblichen Seiten. Ich stelle meine Bowlingbahn und mein Team vor, ich habe eine Seite mit einem Kontaktformular, Öffnungszeiten, ein paar Bilder zum Innenausbau, alles ganz üblich. Seit einigen Jahren habe ich in meiner Halle häufiger Junggesellen/innen-Abschiede und ich möchte das für mein Online-Marketing nutzen. Ich schaue bei den Suchmaschinen nach, ob ich bei Wortkombinationen aus „Junggesellenabschied“, „Bowlen“, „Erfurt“ u.a. fündig werde. Ich stelle fest, dass meine Mitbewerber etwas über Junggesellenabschiede schreiben, aber niemand die Schlüsselwortkombination aus „Erfurt“, „Bowlingbahn“ und „Junggesellenabschiede“ besetzt. Jetzt habe ich ein neues Schlüsselwort („Junggesellenabschied“) in Kombination mit den Begriffen „Bowling“ und „Erfurt“ gefunden. Ich habe auch schon herausgefunden, dass ich aktuell keine ernsthaften Mitbewerber um diesen Begriff habe. Solche Kombinationen gilt es zu finden, um mit minimalem Aufwand seine Präsenz im Internet zu fördern.

Damit das funktioniert müssen zuerst die Suchmaschinen erkennen, dass ich Inhalte zu einem bestimmten Begriff erzeugt habe. Die Regeln dazu betreffen nicht nur den Text selbst, sondern auch den Aufbau meines HTML, die Verwendung der richtigen Attribute, eine gewisse Schlüsselwortdichte in meinem Text, die Abgrenzung von anderem Inhalt und vieles mehr. Ist das erfolgreich umgesetzt, zeigt die Suchmaschine unsere Seite auch in den Suchergebnislisten. Damit sind wir jedoch noch lange nicht fertig. Wir haben jetzt Inhalt erzeugt, ihn gut dargestellt und einen Aufbau, dass Mensch und Maschine ihn gut lesen können. Wir hoffen nun, dass die Besucher zu uns strömen. Allerdings ist die Suchmaschinenoptimierung kein Vorgang, der irgendwann abgeschlossen ist. Es ist ein fortschreitender Prozess und ich muss immer wieder Kleinigkeiten ändern oder auch größere Änderungen vornehmen. Die Suchmaschinen analysieren nämlich, wie sich ihre Besucher verhalten und passen ihre Suchergebnislisten an. Orientieren wir uns wieder am Beispiel der Bowlinghalle:

In einer Suchmaschine wird „Junggesellenabschied Bowling Erfurt“ eingegeben und dem Besucher wird unsere Seite vorgeschlagen. Der Besucher kommt auf unsere Homepage und fängt an zu lesen. Ist er zufrieden und hat alle Informationen, wird er nicht mehr weitersuchen und auch keine weiteren Suchergebnisse mehr anklicken. Die Suchmaschine verbucht das als erfolgreiche Vermittlung. Ist der Besucher auf unserer Seite jedoch unzufrieden, kann es schnell geschehen, dass er unsere Seite wieder schließt und sich den anderen Einträgen der Ergebnislisten zuwendet. In diesem Fall registriert die Suchmaschine einen unzufriedenen Besucher und somit eine erfolglose Vermittlung. Diese Bewertung des Benutzerverhaltens durch die Suchmaschine wird dauerhaft fortgesetzt. Um dauerhaft gut bewertet zu werden, gilt es also ein bestmögliches Besuchererlebnis auf der Homepage zu gewährleisten.

Besucherstromanalyse

Diese Besucherstromanalyse ist wichtig um zu verstehen, welche Bereiche der eigenen Homepage beim Besucher gut ankommen und welche nicht. Oft ist man bei seiner eigenen Website betriebsblind. Zum Beispiel fällt gar nicht auf, dass Begriffe unverständlich sind oder die Navigation eben nicht intuitiv, sondern umständlich ist. Besucher geben dann evtl. auf, bevor sie auf Ihrer Homepage fündig geworden sind.

Bei der Besucherstromanalyse betrachtet man ausführlich, über welche Seite der Homepage die Besucher auf der Homepage landen und wie sie sich weiterbewegen. Gibt es Inhalte, die von zentraler Bedeutung für die Besucher sind und werden sie auch mit einem minimalen Aufwand an Orientierung und Interaktion mit der Homepage gefunden? Gibt es Bilder, Texte, oder Videos, die vielleicht gar nicht angeschaut werden? Wir erfahren aber noch mehr über unsere Besucher. Schauen sie sich die Homepage mit einem Smartphone an, von einem Tablet oder dem guten alten Desktop-PC? Zu welchen Uhrzeiten Besucher auf die Seite kommen und wie lange sie sich auf einer bestimmten Seite aufhalten. Je besser wir unsere Besucher kennen, desto besser können wir auch Inhalte und Angebote für sie schaffen. Super hochauflösende Bilder in eine Homepage zu integrieren, die von den Besuchern größtenteils unterwegs mit dem Smartphone genutzt wird, ist nicht nur überflüssiger Aufwand, es kann auch das Datenvolumen der Besucher ohne Mehrwert verbrauchen. Andersherum, wenn die Homepage gar nicht für ein Smartphone gebaut worden ist (Stichwort: Responsive Webdesign), können Suchmaschinen die Seite für die Suche auf einem Smartphone auch abstrafen. Und trotz Ihres ganzen Aufwandes für die Suchmaschinenoptimierung ist für die Smartphone-Nutzer ihre Seite nicht auffindbar.

Für diese Analyse gibt es mehrere frei zugängliche Tools im Internet; das bekannteste ist Google Analytics. Es lohnt sich wirklich, Zeit darin zu investieren und seine Besucher kennenzulernen. Dadurch können Sie bessere Inhalte anbieten und schlecht verknüpfte Inhalte korrigieren, bevor man, aufgrund von unzufriedenen Suchern, von einer Suchmaschine aus den Ergebnislisten gestrichen wird.